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2016

Locarno

2-tägige Vereinsreise nach Locarno

Im Mai 2016 stand endlich wieder eine zweitägige Samariterreise an. Wie bereits in den Jahren zuvor, wurde sie von Corinne und Bruno organisiert. Das versprach eine tolle und abwechslungsreiche Zeit zu werden. Und das wurde es auch. 

Pünktlich um 6.45 Uhr fanden sich alle beim Parkplatz Lindenhof ein. Wer mit dem Auto kam, tat gut daran, einen Parkschein zu lösen. Die Wiler Parkwächter sind immer fleissig und wie sich weisen sollte, waren sie es auch an diesem Tag. Für Details wendet Ihr Euch am besten an Harry :-) .

Mit einem Bus des Unternehmens Heini ging es gemütlich los. Es handelte sich schon fast um einen Samariterbus, denn lebenserhaltende Apparaturen waren vorinstalliert. Defi, EKG, Pulsoxi, Blutdruckmessgerät? Nein, viel wichtiger: eine KAFFEEMASCHINE. Damit diese aber nicht überhitzte und wie ein Samsung Galaxy Note 7 in Flammen aufgeht, machte der Chauffeur bei der Raststätte Viamala Thusis einen ausgedehnten Boxenstopp. Dort waren bereits Tische für uns vorreserviert. Perfekt organisiert! Mit einer Stärkung im Magen und Koffein im Blut ging es weiter. Dem Gesprächspegel nach zu urteilen waren mittlerweile auch alle wach und unterhielten sich angeregt.

Pünktlich um 12 Uhr mittags fuhren wir in Losone beim Restaurante Grotto Broggini vor. Es sah ganz so aus, wie man sich ein schönes Grotto vorstellt: das Haus selber hatte eine Aussenwand aus rohen Steinen, der Weg hinein führte durch eine wunderschön bewachsene Pergola. Auch kulinarisch wurden wir nicht enttäuscht. Das Essen schmeckte herrlich und ich bin sicher, dass am Schluss niemand den Tisch hungrig verliess. Jetzt wünschten sich wohl schon die ersten ein Plätzchen für ein kleines Nickerchen, aber es ging weiter mit dem Bus nach Ascona. Während die einen sich aufmachten, das schöne Städtchen zu erkunden, fanden sich andere auf der grossen Piazza vor Kaffee und Kuchen wieder. Ob da der eine oder andere noch das besagte Nickerchen nachholte? Wir werden es nie erfahren und alle Beweisfotos wurden in der Zwischenzeit vernichtet. Vielleicht waren ja auch bloss die Augen zu, wie es ja manchmal bei Fotos so passieren kann...

Anschliessend brachte uns der Bus so gegen 17 Uhr ins Hotel Dellavalle in Brione. Der Weg dort hinauf war streckenweise ordentlich eng und unser Chauffeur bewies, dass er das Fahrzeug im Griff hat. Ist schon eindrücklich, wie man Häuser an wirklich sehr steilen Hängen bauen kann. Bei einigen Liegenschaften fragte man sich, ob die nicht irgendwann ins Rutschen kommen würden. Zum Glück sind sie gut und fest verankert. Der Steilheit des Hangs geschuldet war auch die Bauweise unseres Hotels: aus allen Frontzimmern heraus hatte man eine wunderbare Sicht auf den Lago Maggiore. Auch ein Aussenpool war vorhanden, aber es fand sich kein freiwilliger Samariter, der bei den noch frischen Frühlingstemperaturen ins Wasser stieg. Schade, das hätte schöne Fotos gegeben :-)

Apéro gefolgt von einem Viergänger - so lautete die Ansage für den Abend. Etwas ausführlicher hiess Letzteres: Tessiner Rohschinken mit Artischockensalat, Broccolicrèmesuppe, Kalbsteak mit Morcheln, Gratin und Spargeln plus Dessert.  Jedem, dem jetzt das Wasser im Mund zusammenläuft und der nicht dabei war: nächstes Mal mitkommen! Es lohnt sich garantiert. Anschliessend spielten wir Lotto, was wie immer für viel Heiterkeit und Lachen sorgte.

Am nächsten Morgen waren Carole und ich um 8 Uhr im Frühstückssaal. Gerade überlaufen war der Saal aber nicht und das Frühstücksbüffet war noch fast unberührt. Das lässt wohl darauf schliessen, dass einige Samariter entweder gerne lang schlafen oder viel viel später als wir ins Bett gingen, oder beides. Egal, mit jeder Viertelstunde trudelten mehr bekannte Gesichter ein und stärkten sich mit Gipfelis, Brot, Käse, Fleisch und allem was das Herz begehrt. Pünktlich um 10 Uhr holte uns der Carchauffeur beim Hotel ab und brachte uns nach Locarno. Zu Fuss marschierten wir durch die Stadt, unter kundiger Führung von Frau Siegrist. Sie hatte allerhand Interessantes über die Geschichte von Locarno zu erzählen und keiner entfernte sich zu weit von ihr, um ja nicht etwas zu verpassen. Leider war das Wetter eher wechselhaft, will heissen: es regnete zwischendurch ein bisschen. Bezeichnend für die gute Führung war aber, dass dies der Stimmung keinen Abbruch tat. Und zur Belohnung wurden die trockenen Phasen immer länger. Nach dem interessanten Stadtrundgang durften wir uns das bekannte Casino anschauen. Ist schon spannend, was sich hinter diesen vieldiskutierten Wänden abspielt. Für die Steuereinnahmen ist so ein Casino natürlich ein Geschenk, für Spielsüchtige eher weniger. Wir wurden sehr sachlich durch die verschiedenen Räume geführt und ich fand es vor allem interessant zu hören, was die Casinoleitung unternimmt, um Süchtige vom Spieltisch fernzuhalten. Klar ein Interessenskonflikt, aber auf lange Sicht das Richtige auch für ein Casino.

Nach so vielen Eindrücken und fachkundiger Informationen kam zum Abschluss ein ausgedehnter schöner Spaziergang entlang des Sees gerade richtig. Am Ende wartete der Buschauffeur auf uns. Corinne und Bruno verwöhnten uns für die bevorstehende Fahrt mit Getränken und Äpfeln. Plus etwas Schokolade, denn zu gesund kann ja auch ungesund sein. Richtig?

Wer jetzt dachte, dass dies das Ende der zweitätigen Reise war, wurde nach der Fahrt via die San Bernardino Route ein weiteres Mal angenehm überrascht: Corinne und Bruno hatten noch eine weitere Attraktion zur Hand. In Maienfeld verliess der Bus die Autobahn. Was jetzt wohl kommen wird? Die Fahrt durch dichten Laubwald machte es dem Ortsunkundigen nicht einfach. Der Profi jedoch wusste bereits die vielen "Heididorf" Schilder zu interpretieren. Kitsch und Touristenfalle? Nein, ein schmaler Waldweg just so breit wie unser Bus brachte uns zum Restaurant Heidihof. Klar, Touristen (wie wir) waren da nicht unbekannt. Aber Junge, Junge, einen Capuns wussten sie zuzubereiten. Nicht, dass der Schreibende jetzt ein ausgesprochener Fachmann in dieser Speise wäre, aber geschmeckt hat es wirklich sehr gut, zusammen mit etwas Hopfensaft/Gerstenkaltgetränk. Auch Touristen wollen verwöhnt werden! Und wieder zeugten angeregte Gespräche und ein ordentlicher Geräuschpegel von der guten Stimmung am Ende zweier schöner, erlebnisreicher und interessanter Tage. 

Ich bin sicher, jeder einzelne Teilnehmer wird mir zustimmen, dass auch diese zweitätige Samariterreise wieder hervorragend organisiert und geplant war. Ein herzliches Dankeschön an Corinne und Bruno! Das habt Ihr toll gemacht. Wir freuen uns auf die nächste Reise!

ENDE.

War's das? Ja! Ach nein, etwas habe ich noch: immer schön die Parkgebühren bezahlen, gell Harry? Vorher, nicht nachher....

Bericht: SD